Ernst Melsheimer

fr. Generalstaatsanwalt der DDR

* 9. April 1897 Nieder-Neunkirchen

† 25. März 1960 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 16/1960

vom 11. April 1960

Wirken

Ernst Melsheimer wurde am 9. April 1897 als Sohn eines Hüttendirektors in Nieder-Neunkirchen /Saar geboren. Er besuchte das Realgymnasium in Neunkirchen, an dem er 1914 die Reifeprüfung ablegte. Das darauf folgende Studium der Rechtswissenschaft in Marburg und Bonn schloss M. 1918 mit der ersten juristischen Staatsprüfung und der Promotion zum Dr. jur. ab. Am ersten Weltkrieg nahm er acht Monate lang als Freiwilliger teil und kehrte verwundet zurück. Er trat dann in den preussischen Justizdienst ein und war seit 1922 zunächst Hilfsarbeiter, später Oberregierungsrat im Preuss. Justizministerium. 1924 wurde er Landgerichtsrat in Berlin. Politisch schloss sich M. der SPD an, ohne jedoch irgendwie hervorzutreten, auch war er im Reichsbanner tätig.

Nach der "Machtübernahme" 1933 mußte M. das Justizministerium verlassen, doch schadete dies seiner Karriere nicht. Er wurde Landgerichtsdirektor in Berlin. M. muß nicht nur ein hochbegabter Jurist, - als solchen wiesen ihn zahlreiche seiner Kollegen aus jenen Jahren aus - sondern auch von entwaffnender Wendigkeit gewesen sein. Auf zwei Gleisen überstand M. die Jahre bis 1945. Mit seinen alten politischen Freunden aus der SPD und ...